Über ein Viertel der Schweizer Wohnbevölkerung hat einen Migrationshintergrund (oder Vordergrund, je nach Perspektive) und ist in mehreren Kulturen zuhause. In den Programmen und Strukturen des Schweizer Theaters findet die Normalität der kulturellen Diversität in der Migrationsgesellschaft jedoch kaum einen Widerhall.
Mit Nurkan Erpulat lädt das Schweizer Theatertreffen einen Experten ein, der als Regisseur und Mitglied der künstlerischen Leitung zunächst im Ballhaus Naunynstrasse, seit 2013 am Maxim Gorki Theater den Begriff des postmigrantischen Theaters entscheidend mitgeprägt hat. In einem Vortrag berichtet er über die inhaltliche Entwicklung des Theaters in der Migrationsgesellschaft im Rahmen des (kultur-)politischen Diskurses in Deutschland. Bei einem anschliessenden Workshop sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgefordert, diese Erfahrungen auf den Kontext des Theaterschaffens in der Schweiz zu übertragen.