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2003 gründet Massimo Furlan zusammen mit der Dramaturgin Claire de Ribaupierre, die ihn seit vielen Jahren treu begleitet, das Ensemble Numero23Prod. Furlan wurde 1965 als Kind italienischer Eltern in der Schweiz geboren. Seine (durchaus unspektakuläre) Biographie und seine Erinnerungen – oder die der anderen – nutzt er in seiner Arbeit oft als Inspirationsquelle. Bei Furlan geht alles von einer einfachen Anekdote oder einem simplen Erlebnis aus. Von hier geht er weiter zur Erzählung und konstruiert die Fiktion. Das Bild besitzt in seiner Szenerie einen besonderen Stellenwert. Oft bieten sich dem Blick des Zuschauers „Panoramen”, die von einfachen Handlungen bestimmt werden: einer Geste, einer Bewegung, einem Blick. Dabei lebt die ausgesprochen visuelle Arbeit auch von der Musik. Musik ist Auslöser, ruft Bilder in die Gegenwart und bringt sie zur Entfaltung.
Mit „Les Italiens” entwirft Massimo Furlan ein amüsantes und berührendes Porträt der Superheld*innen des Alltags aus Italien, das persönliche Geschichten verwebt. Die Arbeit entstand aus der Begegnung zwischen dem Regisseur und einer Gruppe italienischer Rentner, die sich jeden Tag im Theatercafé von Vidy-Lausanne zum Kartenspielen treffen. Dabei ist den Schicksalswegen dieser Männer gemeinsam, dass sie ihre Heimat vor langer Zeit verlassen haben und als Gastarbeiter in die Schweiz gezogen sind. Auf der Bühne steht nun die nächste Generation an ihrer Seite: Drei Söhne aus italienischen Einwandererfamilien mit unterschiedlichem Werdegang und zwei Tänzerinnen. Jede*r erzählt von Erinnerungen und Träumen. Die Erlebnisberichte sind geschickt konstruiert, mal komisch, mal zutiefst bewegend. Furlan präsentiert starke, einprägsame Bilder, durchwirkt von einem Quäntchen Humor und einer grossen Zuneigung für diese entwurzelten Menschen, die zur Schweiz, wie sie heute ist, viel beigetragen haben. Das aus schlichten Elementen gebaute Theaterstück berührt die Herzen der Zuschauer.
Wie in anderen Projekten führt Massimo Furlan in „Les Italiens” Künstler*innen und normale Menschen auf der Bühne zusammen und kreiert aus ihren Erinnerungen eine sehr persönliche Erzählung mit universalem Anspruch. Die Arbeit hat in der Westschweiz bemerkenswerte Effekte erzielt: Sie lockte Menschen in Scharen ins Theater – nebst der ersten, zweiten und dritten Generation der italienischen Gemeinschaft auch Zuschauer*innen, die hochkulturelle Angebote sonst wenig nutzen – und weckte grosse Emotionen und Begeisterung.
Marynelle Debétaz
Ein Projekt von
Massimo Furlan
Dramaturgie
Claire de Ribaupierre
Licht und Technik
Antoine Friderici
Ton
Aurélien Godderis-Chouzenoux
Maske
Julie Monot
Kostüme
Anna van Bree
Technische Leitung
Jérôme Vernez
Produktionsleitung
Claudine Geneletti
Produktionsassistenz
Floriane Mésenge
Diffusion
Jerôme Pique
Mit
Giuseppe Capuzzi, Silvano Nicoletti, Luigi Raimondi, Vincenzo Di Marco, Francesco Panese, Miro Caltagirone, Alexia Casciaro, Nadine Fuchs
Produktion
Numero23.Prod
Koproduktion
Théâtre Vidy-Lausanne
Mit Unterstützung von
Ville de Lausanne - État de Vaud - Pro Helvetia, Fondation suisse pour la culture - Loterie Romande - Fondation Ernst Göhner - Fondation Leenaards - Fondation Casino Barrière – Migros Kulturprozent
Partner & Kollaborationen 2025