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«Les Miserables» (Die Elenden), das facettenreiche literarische Meisterwerk von Victor Hugo aus dem Jahr 1862, hat weit über den französischen Sprachraum hinaus Eingang in das Kulturerbe gefunden. Dazu haben auch zahllose Adaptionen beigetragen – das Spektrum reicht vom Musical, das in London seit 1985 ununterbrochen aufgeführt wird, bis zum japanischen Manga der 2000er-Jahre. Um etwas aus «Les Misérables» zu kennen, muss man nicht unbedingt den Originalroman gelesen oder die ganze Geschichte im Kopf haben. Jean Valjean, Cosette, Fantine, Gavroche, Marius, Javert oder die Thénardiers sind uns vertraut.
Wenn Eric Devanthéry die bestehenden Adaptionen nun um eine neue Version bereichert, zeigt er, dass uns «Les Misérables» auch heute noch etwas zu sagen haben: Vielleicht, dass der Mensch immer in der Lage ist, neu anzufangen und in die Zukunft zu schauen. Devanthéry pflegt ein Theater, das sich dem sozialen Engagement und der Sensibilisierung verpflichtet. Zugleich dreht er dem Tod auf der Bühne eine lange Nase, da seine Personen – was immer auch passiert – am Ende stets wieder aufstehen. Seine Arbeit vertraut auf die Kraft des Textes und der Schauspieler. Wie in vielen Aufführungen von Devanthéry wird auch in «Les Misérables» gesungen. Indem die Schauspieler Evergreens aus dem Fundus der französischen Popmusik vortragen – von Gainsbourg und Keny Arkana über Arthur H und Mano Solo bis hin zu Renaud) –, bringen sie uns die Personen näher, während sie gleichzeitig auf gegenwärtige Missstände hinweisen, aber auch auf die Stärke des Menschen, dem Elend zu widerstehen, es zu überwinden und sich darüber zu erheben.
Die Compagnie Utopia tritt als fröhliches Ensemble und eingeschworene Künstlertruppe um Eric Devanthéry auf. So begegnen wir einem Team von hervorragenden Geschichtenerzählern, das die Auseinandersetzung mit klassischen Autoren nicht scheut, sondern deren bekannten Werken vielmehr eine zeitgenössische Resonanz verleiht und uns so spannende Einblicke in die universellen Bestrebungen vertrauter Figuren gewährt.
(Marynelle Debétaz)
Text
nach Victor Hugo
Regie & Textadaptation
Eric Devanthéry
Mit
Rachel Gordy, Margot Van Hove, Pierre Dubey, Michel Lavoie, David Marchetto, José Ponce, Pierre Spuhler
Licht
Philippe Maeder
Bühne
Francis Rivolta
Kostüme
Valentine Savary
Masken
Katrine Zingg
Stimmcoach
Marc-André Müller
Produktionsleitung
France Jaton
Produktion
Cie Utopia, Genève
Mit Unterstützung von
Ville de Genève – Département de la culture et des sports, Loterie romande, Fonds d’encouragement à l’emploi des intermittents genevois (FEEIG)
Premiere am 7. Dezember 2018 im Théâtre Pitoëff, Genève
Deutsche Übertitel (SUBTEXT: Dóra Kapusta)