Rahmen- programm
Text von Anna Gmeyner, Stückregie von Barbara Frey
Eine Inszenierung des Burgtheater Wien in der Aufzeichnung von 3 Sat, anlässlich der Einladung ans Berliner Theatertreffen 2021
Im Rahmen der Hommage an die Regisseurin und Intendantin Barbara Frey, Trägerin des Schweizer Grand Prix Darstellende Künste / Hans-Reinhart-Ring 2022, zeigen wir exklusiv auf Grossleinwand die Aufzeichnung ihrer Inszenierung «Automatenbüfett» nach Anna Gmeyner. Barbara Frey ist auch Ehrengast des 10. Schweizer Theatertreffen und wird am 4. Juni an mehreren Veranstaltungen präsent sein. Wir freuen uns besonders, die in der Deutschschweiz, Österreich und Deutschland sehr bekannte Theaterfrau einem Publikum der Romandie vorzustellen.
«Europa ist ein Pulverfass, in das jeden Moment der zündende Funke fallen kann.»
In ihrem Stück schreibt Anna Gmeyner die Geschichte von Adam und Eva neu. Mit verheerenden Folgen für die Stammkundschaft eines nicht ganz so typischen Dorfgasthauses: Der eigenbrötlerische Provinzbürger Adam verhindert gerade rechtzeitig, dass sich die unbekannte Eva in einem Teich das Leben nimmt. Er bringt sie ins Automatenbüfett, ein von seiner Gattin geführtes Restaurant, wo Speisen, Getränke und auch Musik auf Knopfdruck bestellt werden können. Unter der strengen Obhut Frau Adams treffen sich hier die Honoratioren der Stadt. Die Fremde entfacht sogleich die Fantasie der Männerrunde, und so wird es für Adam ein leichtes Spiel, seine visionären Pläne zum Aufbau der Fischzucht-Industrie umzusetzen. Dem ersehnten wirtschaftlichen Aufschwung dürfte nichts im Wege stehen, doch mit Evas kalkuliertem Einsatz von Gefühlen entlarvt sich auch die Doppelmoral der örtlichen Verantwortungsträger.
Anna Gmeyner, die häufig in einem Atemzug mit Marieluise Fleißner und Ödön von Horvàth genannt wird, wurde 1902 in Wien geboren und blieb wie ihre Bühnenheldinnen eine autonome Aussenseiterin. In Berlin zur Zeit der Weimarer Republik arbeitete sie als Dramatikerin und Dramaturgin. Das politische Exil führte sie nach Paris und London, wo sie Drehbücher und Romane verfasste. Die technischen Errungenschaften und das reaktionäre Bürgertum ihrer Zeit inspirierten sie 1932 zu ihrem Stück «Automatenbüfett», mit dem sie auf den grossen Bühnen in Hamburg, Berlin und Zürich Aufmerksamkeit erregte, bevor sie vor der nationalsozialistischen Verfolgung fliehen musste.
Während der Film-Vorführung dürfen Sie einen kleinen Lunch zu sich nehmen, den sie im Théâtre des Osses erwerben können.
Link Stück-Seite Burgtheater Wien:
https://www.burgtheater.at/produktionen/automatenbuefett
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Anfahrt Théâtre des Osses
Mit Zug, Bus oder PubliBike (Velo/ E-Bike).
Vom Bahnhof Givisiez sind es ca. 10 Gehminuten zum Theater (die Bushaltestelle vor dem Theater existiert seit 2019 nicht mehr). Der Bahnhof liegt näher am Theater als die Bushaltestelle Givisiez-gare.
Für Fussgänger und Velofahrer gibt es eine Passerelle. Steigen Sie aus dem Zug aus und überqueren Sie die Gleise über die Passerelle. Am Ende nehmen Sie den Fussgängerstreifen über die Strasse und gehen Sie auf dem Trottoir nach links. Der Theatereingang befindet sich beim gelben Kamin.
Zug: S 30 Fribourg/Freiburg–Yverdon-les-Bains oder S 20 Fribourg/Freiburg–Neuchâtel bis Givisiez-gare | Zum SBB-Fahrplan
Bus TPF: Bis Givisiez-gare | Zum SBB-Fahrplan
Publibike: Vor dem Théâtre des Osses gibt es eine PubliBike-Station, wo man Velos und E‑Bikes ausleihen und parkieren kann.
Regie
Barbara Frey
Bühne
Martin Zehetgruber
Mitarbeit Bühne
Stephanie Wagner
Kostüme
Esther Geremus
Musik
Thomas Hojsa, Barbara Frey
Licht
Friedrich Rom
Dramaturgie
Andreas Karlaganis
Interpreten
Adam : Michael Maertens
Frau Adam : Maria Happel
Eva : Katharina Lorzenz
Pankraz/Willibald Boxer : Christoph Luser
Puttgam : Dörte Lyssewski
Cäcilie/Redakteur Arendt : Annamária Láng
Schulrat Wittibtöter : Robert Reinagl
Apotheker Hüslein : Hans Dieter Knebel
Redakteur Arendt : Annamária Láng
Oberförster Wutlitz : Daniel Jesch
Die Frauen der Mitglieder des A.F.V.
Piano : Thomas Hojsa